Frühling liegt in der Luft – Mit der Himmelstreppe nach Mariazell

von Barbara Zöchbauer.

Anfang April ging es bei wunderschönem Wetter nach Mariazell. Mit dabei: meine beiden Kinder (6 und 3) und mein Mann. Weil die Kinder gerne Zug fahren und die Parkplätze in Mariazell kostenpflichtig sind, fuhren wir mit der Himmelstreppe.

Warten auf die Himmelstreppe in Rabenstein
Am Bahnhof Rabenstein

Unsere Zugbegleiterin Doris war extrem freundlich und erklärte uns mit welchen Karten wir welche Preisermäßigungen bekommen können und zu welchen Uhrzeiten die Himmelstreppe wieder von Mariazell zurückfährt. Direkt im Zug bezahlten wir dann unsere Tickets für Hin- und Rückfahrt. Für die Mädels gabs Kindertickets.

Mädels mit Himmelstreppe Kindertickets

Ab Gösing kommentierte der Lokführer alle „Hotspots“ auf der Strecke, wie zB Ötscher, Gemeindealpe, Eselsbrücke, Saugrabenviadukt, Erlaufklausentunnel (längster Schmalspurbahntunnel Österreichs, gelegen auf 900 Höhenmeter, erreichte Geschwindigkeit im Tunnel: 80 km/h). Kleiner Tipp: Bei der Fahrt nach Mariazell sollte man sich in Fahrtrichtung rechts hinsetzen um den besten Blick auf das wunderschöne Pielachtal zu erhalten.

Ötscherblick ab Gösing

Angekommen am Bahnhof Mariazell gibt es zwei Wege zur Basilika in der Ortsmitte. Wer sich für den etwas längeren Weg über die Bahnpromenade entscheidet, wird belohnt mit wunderschöner Landschaft und den Blick auf die Gleise der Museumstramway (http://museumstramway.at/neu/). Dauer: ca 25 Minuten bei sehr moderater Gehgeschwindigkeit.

Museumstramway Mariazell

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, im Brauhaus (http://www.bierundbett.at/hopfen-malz/) essen zu gehen, da wir schon viel Positives darüber gehört hatten. Nur leider war, ebenso wie bei der Schaubackstube der Lebzelterei Pirker, gerade Betriebsurlaub. Eine Alternative musste her, und das möglichst schnell, denn zwei hungrige Kinder neigen zum granteln ;-). Im „Hotel Goldene Krone“ hatten wir einen super Blick auf die Basilika und bekamen wirklich schnell unser Essen.

Blick auf die Basilika vom Hotel Goldene Kronen

Das Essen würde ich als pensionistengerecht bezeichnen: Hausmannskost in großen Portionen zu annehmbaren Preisen. Kein kulinarisches Highlight, aber ok. Für eine Fleischplatte für 2 Personen, mit der wir zu viert mehr als genug hatten, bezahlten wir € 30,-.

Fleischplatte Hotel Goldene Kronen

Nach dem Essen ging es weiter in die Basilika. Die imposante Größe und die vielen Engerl an der Decke gefielen den Kindern besonders gut. Geht man zur Rückseite der Basilika, so gelangt man zur Kerzengrotte. Aber: Mitgebrachte Kerzen dürfen nicht verwendet werden. Also am besten gleich daheim lassen.

Eingang Kerzengrotte Mariazell

Nach einem kurzen Spaziergang in die Seitenstraßen landeten wir wieder am Basilikaplatz. Aufgrund der hohen Temperaturen wollten wir unbedingt das Lebkucheneis kosten – leider gibt es aber im April noch keines, weder mit Lebkuchen noch andere Sorten. Eis ist laut Speisekarte erst ab dem Frühjahr 2017 erhältlich. Wann das anfängt? Keine Ahnung… Also wenns kein Eis gibt dann eben Cappuccino und für die Kinder eine Mehlspeise am Basilikaplatz und dabei die Sonne genießen. Was hier fehlt: irgendeine Beschäftigung für Kinder. Es gibt dort einfach nichts. Was zusätzlich blöd ist: Sowohl Straße als auch Fußgängerbereich sind gepflastert und heben sich optisch nicht voneinander ab. Kinder können also nicht abschätzen, ob sie sich gerade auf einer Straße befinden. Ein ruhiges sitzen bleiben und die Kinder einfach rumrennen lassen ist also eher schwierig. Trotzdem – das schöne Wetter und der tolle Blick auf die Basilika entschädigen für einfach alles.

Cappuccino und Sonne in MariazellWenn man nicht gerade auf Tassen mit Goldrand, Rosenkränze oder Häkeldeckerl steht, kann man auf die Besichtigung der Standln verzichten – und spart sich somit möglicherweise Gebettel von den Kindern weil sie etwas von dem Ramsch haben wollen. Wer trotzdem nicht auf ein Mitbringsel verzichten möchte, sollte sich die Mariazeller Schutzengerl ansehen. Ich habe nicht daran gedacht, mir aufzuschreiben, wie das Geschäft hieß – Anfängerfehler – jedoch daheim herausgefunden, dass diese Engel von http://www.gildehandwerk.com vertrieben werden. Das ist eine deutsche Firma. Mariazeller Schutzengel kommen also aus Deutschland und man kann sie online und in diversen Partnershops kaufen. Ist also nicht original Maria Zell, aber das werden die Vasen und Tassen von den Standln auch nicht sein.

Mariazeller Schutzengerl

Ebenfalls als Mitbringsel eignet sich Mariazeller Lebkuchen. Bei Pirker bekommt man unzählige Sorten. Wer keinen Lebkuchen mag kann dort auch Liköre, Edelbrände und Produkte aus Bienenwachs kaufen. Wir haben uns für einen Trüffellebkuchen mit Hagebuttenmarmelade und einen Lebkuchen mit Marzipanfülle und Schokoladenüberzug entschieden. Dazu gabs noch zwei Probierpackungen gratis – Lecker! http://www.lebkuchen-pirker.at/

Pirker Liköre und Edelbrände

Da noch genügend Zeit war gingen wir wieder über die Bahnpromenade zurück zum Bahnhof, wo die Himmelstreppe bereits auf uns wartete. Bis vor wenigen Jahren fuhren noch die 100 Jahre alten Loks mit den rustikal-klapprigen Waggons auf der Mariazellerbahn. Hier ein Foto aus dem Jahr 2013:

2013_09_07 NOEVOG P 6816 und Sdz in Mariazell (55)

Wer noch eine kleine Wegzehrung für die Heimfahrt braucht, schaut am besten in den kleinen Kiosk am Bahnhof. Dort gibt es neben Rubbellosen und Zeitschriften auch Dosenbier.

Puntigamer und Pirker Produktprobe in der Himmelstreppe

Für die Heimfahrt noch ein Insider-Tipp von einem waschechten Pielachtaler: Wer auf Nervenkitzel steht steigt am besten in Winterbach aus und läuft runter zur Haltestelle Laubenbachmühle. Die Himmelstreppe fährt in diesem Bereich eine längere Schleife, um den Höhenunterschied zu überwinden, während man zu Fuß den direkten Weg nehmen kann.
Gut 15 Minuten hat man Zeit, sonst muss man auf den nächsten Zug warten.

 

babsi laubenbachmühle

Fazit: Ein wirklich schöner Ausflug für die Familie, jedoch sollte man sich vorab informieren ob gerade Saison ist bzw. wie die Öffnungszeiten sind. Auch in Mariazell herrschen keine Ausnahmen, und die Geschäfte haben Sonntags geschlossen! Für Kinder ist vor Allem die Größe der Basilika und der Besuch der Kerzerlgrotte sowie die Fahrt mit der Himmelstreppe ein Highlight.

Alle Informationen zum Fahrplan sowie Sonderfahrten auf der Mariazellerbahn mit der Dampflok Mh6 findet ihr auf noevog.at.
Bitte beachtet vor eurem Besuch die Hinweise zum Schienenersatzverkehr, da die Bergstrecke zwischen Laubenbachmühle und Mariazell bei Lawinengefahr gesperrt werden muss.

5 Antworten auf “Frühling liegt in der Luft – Mit der Himmelstreppe nach Mariazell”

  1. Super! Da ist alles gesagt, viele Insider-Tipps, tolle Fotos. Da bekommt man Lust auf eine Fahrt mit der Himmelstreppe 😉

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